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Hartz-IV-Empfänger: Mehr als ein Drittel seit über vier Jahren im Bezug

41 Prozent der Hartz-IV-Empfänger waren im Juni 2017 bereits vier Jahre oder länger im Bezug. In einzelnen Bundesländern ist die Lage noch deutlich brisanter. Insgesamt hat der verfestigte Hartz-IV-Bezug gegenüber 2016 abgenommen.

Über ein Drittel (41 Prozent) der knapp 6,12 Millionen Hartz-IV-Empfänger in Deutschland war im Juni 2017 bereits vier Jahre oder länger abhängig von der staatlichen Sozialleistung. 58 Prozent der Regelleistungsberechtigten war zwei Jahre oder länger hilfebedürftig. Das zeigen die Verweildauern aus der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Darstellung O-Ton Arbeitsmarkt.

Die Zahl der Hartz-IV-Empfänger ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 194.000 Personen gestiegen. Im Juni 2016 zählten noch knapp 5,93 Millionen zu den Regelleistungsberechtigten. Es ist zu vermuten, dass dieser Anstieg mit der Fluchtmigration des letzten Jahres verbunden ist (O-Ton berichtete). Hierfür spricht auch, dass der Anteil der Personen, die erst seit weniger als einem Jahr Hartz-IV-Leistungen erhalten von 24,6 auf 26,7 Prozent angestiegen ist. Gleichzeitig ist der Anteil von Hartz-IV-Empfängern mit sehr langen Verweildauern von vier Jahren von 43,5 auf 41,2 Prozent zurückgegangen.

Langzeit-Hartz-IV-Bezug: Zunehmendes Problem in den neuen Bundesländern

Dauerhafte Abhängigkeit von Hartz-IV-Leistungen ist immer noch vor allem in den neuen Bundesländern ein großes Problem. In zwei der sechs Länder sind über die Hälfte der Regelleistungsberechtigten vier Jahre oder länger hilfebedürftig, in Berlin und Brandenburg mit einem Anteil von 50,3 Prozent. Demgegenüber stehen deutlich geringere Anteile in Bayern (30,9 Prozent) und Baden-Württemberg (32,2 Prozent).

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Darstellung O-Ton Arbeitsmarkt.

 

 

Zum Weiterlesen:

Bundesagentur für Arbeit, Verweildauern im SGB II – Deutschland mit Ländern und Kreisen, Juni 2017.