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Aus Arbeitslosigkeit in Arbeit? Nur jeder vierte vormals Arbeitslose fand einen Job

(o-ton) Nur etwa jeder vierte Arbeitslose, der im November seine Arbeitslosigkeit beendete, fand auch tatsächlich einen Arbeitsplatz. Alle anderen zählten nicht mehr zu den Arbeitslosen, weil sie beispielsweise an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnahmen oder dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung standen.

Zahlreiche Arbeitslose beenden monatlich ihre Arbeitslosigkeit, obwohl sie eigentlich gar keine Arbeit gefunden haben. Denn nicht mehr arbeitslos sind Menschen für die Statistik auch dann, wenn sie beispielsweise dem Arbeitsmarkt wegen Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen nicht mehr zur Verfügung stehen, an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen oder ein Praktikum absolvieren.

In Zahlen ausgedrückt: Von insgesamt rund 628.000 Abgängen aus Arbeitslosigkeit im November 2014 entfielen laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) nur 27 Prozent oder etwa 170.000 auf die Aufnahme einer Arbeitsstelle beziehungsweise einer selbstständigen Tätigkeit. Die übrigen 73 Prozent verteilten sich wie folgt:

–    Nichterwerbstätigkeit, beispielsweise aufgrund einer Arbeitsunfähigkeit, Kindererziehung oder der Pflege von Angehörigen (40 Prozent),

–    geförderte Beschäftigung am zweiten Arbeitsmarkt oder Weiterbildungsmaßnahmen, darunter auch Praktika oder das Freiwillige Soziale Jahr (23 Prozent),

–    eine schulische oder berufliche Ausbildung beziehungsweise ein Studium (2 Prozent) und

–    „sonstige Abgänge“ (weitere 7 Prozent).

Nach der Abmeldung in Nichterwerbstätigkeit ist eine erfolgreiche Jobsuche damit lediglich der zweithäufigste Abgangsgrund aus Arbeitslosigkeit.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit (November 2014), Herkunft und Verbleib von Arbeitslosen nach Wirtschaftszweigen, Tab. 2.1.

Arbeitslose „Hartz IV“-Bezieher beenden Arbeitslosigkeit seltener durch erfolgreiche Jobsuche

Arbeitslose „Hartz IV“-Bezieher beenden ihre Arbeitslosigkeit deutlich seltener durch Arbeit als Arbeitslose in der Arbeitslosenversicherung. Im November entfielen lediglich 16 Prozent der Abgänge aus Arbeitslosigkeit von „Hartz IV“-Empfängern auf eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt oder eine Selbstständigkeit.

Demgegenüber stehen mit 27 Prozent deutlich höhere Abgänge der Hartz IV“-Bezieher in Maßnahmen (darunter auch Praktika und FSJ) oder in Nichterwerbstätigkeit (44 Prozent). Bei den in der Regel kürzer Arbeitslosen in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) hingegen fanden annähernd die Hälfte (44 Prozent) aller Abgänger aus Arbeitslosigkeit eine Arbeit oder machten sich selbstständig.

Zum Weiterlesen:

Bundesagentur für Arbeit, Herkunft und Verbleib von Arbeitslosen nach Wirtschaftszweigen, Deutschland, November 2014