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Sozialer Arbeitsmarkt: BA-Regionaldirektion Baden-Württemberg positioniert sich

(o-ton) Die Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit positioniert sich mit einem Papier über Langzeitarbeitslosigkeit und Langzeitleistungsbezug zum Sozialen Arbeitsmarkt. Die Vorsitzende der Geschäftsführung Eva Strobel bezeichnet den Langzeitleistungsbezug als größte arbeitsmarktpolitische Herausforderung und einen Sozialen Arbeitsmarkt unter bestimmten Gestaltungskriterien als Option.

Fast jeder dritte Arbeitslose in Baden-Württemberg ist langzeitarbeitslos. 60 Prozent aller „Hartz IV“-Empfänger zwischen 15 Jahren und der Rentenaltersgrenze zählen im Bundesland zu den Langzeitleistungsbeziehern. Die Regionaldirektion sieht in dieser Entwicklung die größte arbeitsmarktpolitische Herausforderung, die vor einer sich grundsätzlich verbessernden Arbeitsmarktlage immer sichtbarer werde. Für die arbeitsmarktfernen Menschen, die aktuell weder qualifiziert noch in Arbeit vermittelt werden könnten, fordert die Vorsitzende der Geschäftsführung Eva Strobel daher Lösungen, um deren gesellschaftliche Teilhabe und zumindest die mittelfristigen Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern.

Einen Sozialen Arbeitsmarkt hält sie hierzu unter bestimmten Voraussetzungen für sinnvoll. „Der Soziale Arbeitsmarkt kann Langzeitarbeitslosen (…) Stabilität, soziale Kontakte, Tagesstruktur und Teilhabe an der Gesellschaft vermitteln“, heißt es in dem Papier der Regionaldirektion. In Baden-Württemberg kämen zwischen 10.000 und 25.000 Personen infrage, schätzt Strobel. Diese müssten gezielt anhand der persönlichen Vermittlungshemmnisse ausgewählt werden. Hierzu zählen gesundheitliche Probleme, fehlende Berufsausbildung oder ein höheres Lebensalter, „zumeist in mehrfacher Kombination“. Eine medizinische, psychologische und sozialpädagogische Begleitung sei bei der Zielgruppe grundsätzlich notwendig.

Auf dem Sozialen Arbeitsmarkt könnten die Teilnehmer entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit zwischen drei und sechs Stunden täglich arbeiten. Das Ziel der Integration in den ersten Arbeitsmarkt müsse aber grundsätzlich mittel- bis langfristige Perspektive bleiben.

Zum Weiterlesen:

Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg, Grundsicherung im Blickpunkt. Verfestigung der Langzeitarbeitslosigkeit und des Langzeitleistungsbezugs in Baden-Württemberg