13. November 2012
(o-ton) Rund 7,4 Millionen Menschen zwischen 15 und 74 Jahren wünschten sich in 2011 Arbeit oder mehr Arbeitsstunden. Das hat das Statistische Bundesamt auf Basis seiner Arbeitskräfteerhebung ermittelt.
Diese Zahl setzt sich zusammen aus 2,5 Millionen Erwerbslosen, 3,7 Millionen Unterbeschäftigten und 1,2 Millionen Personen in der Stillen Reserve, jeweils gemäß Definition des Statistischen Bundesamtes.
Als Unterbeschäftigte definiert die Arbeitskräfteerhebung des Statistischen Bundesamtes Erwerbstätige, die den Wunsch nach zusätzlichen Arbeitsstunden haben und für diese auch zur Verfügung stehen. 2011 war das bei rund 3,7 Millionen Erwerbstätigen zwischen 15 und 74 Jahren der Fall. Mit knapp zwei Millionen ist die Mehrzahl der Personen, die sich mehr Arbeit wünschen, in Teilzeit beschäftigt.
Das gewünschte Mehr an Arbeitszeit liegt bei durchschnittlich 11,5 Wochenstunden. Auf der anderen Seite gibt es auch Erwerbstätige, die ihre Arbeitszeit gerne reduzieren würden. Ihre Zahl liegt mit etwa einer Million aber deutlich niedriger.
Wären die Wünsche nach Mehr- oder Minderarbeit realisierbar, ergäbe sich daraus ein Arbeitspotential von knapp 31,6 Millionen Wochenarbeitsstunden, das aktuell ungenutzt bleibt. Das entspricht, rein rechnerisch, etwa 790.000 Vollzeitstellen mit 40 Wochenstunden.
Die 1,2 Millionen Menschen in der Stillen Reserve suchen gemäß Definition der Arbeitskräfteerhebung zwar Arbeit, stehen dem Arbeitsmarkt aktuell jedoch nicht zur Verfügung (beispielsweise, weil sie an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder Kinder oder Angehörige betreuen) oder suchen nicht nach Arbeit, würden aber grundsätzlich gerne arbeiten und sind für diese Arbeit auch verfügbar.
Zum Weiterlesen:
Statistisches Bundesamt, 3,7 Millionen Erwerbstätige wollen mehr, knapp 1 Million weniger arbeiten
https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2012/08/PD12_279_132.html