8. Oktober 2015
(o-ton) Jedes sechste Kind in Deutschland lebt von Hartz IV. Wächst ein Kind bei einem alleinerziehenden Elternteil auf, ist das Risiko auf Hilfebedürftigkeit besonders hoch. Mehr als jeder dritte Alleinerziehenden-Haushalt ist Hartz-IV-abhängig. Hinzu kommt: Mit der Zahl der Kinder steigt auch das Hartz-IV-Risiko. Das zeigen Daten der Bundesagentur für Arbeit.
15 Prozent der Kinder unter 15 Jahren leben in Deutschland von Hartz-IV-Leistungen. Besonders groß ist das Risiko der Hilfebedürftigkeit in Haushalten von Alleinerziehenden. Fast 40 Prozent der Haushalte, in denen Kinder mit nur einem Elternteil zusammenleben, sind abhängig von staatlichen Sozialleistungen.
Besonders brisant: Mit jedem im Haushalt lebenden Kind wächst das Risiko der Hilfebedürftigkeit. Alleinerziehende Elternteile, die mit einem Kind zusammenleben, beziehen zu 34 Prozent Hartz-IV-Leistungen. Mit zwei Kindern steigt das Risiko der Hilfebedürftigkeit auf rund 44 Prozent. Leben Alleinerziehende mit drei oder mehr Kindern zusammen, liegt der Anteil der Haushalte, die Leistungen aus der Grundsicherung beziehen, bei über 67 Prozent.
Zum Vergleich: Bei Paaren mit Kindern ist das Risiko der Hilfebedürftigkeit deutlich niedriger. Hier sind 7,4 Prozent aller Haushalte betroffen. Aber auch bei Paaren steigt der Anteil derer, die Hartz-IV-Leistungen beziehen, mit der Anzahl der Kinder im Haushalt. Sechs Prozent der Paar-Haushalte mit einem Kind sind hilfebedürftig. Bei zwei Kindern steigt der Anteil auf 6,6 Prozent, während er bei drei Kindern und mehr bereits bei über 16 Prozent liegt.
Am niedrigsten ist der Anteil der Hartz-IV-Empfänger bei Paaren ohne Kinder. Nur 3,5 Prozent von ihnen beziehen Leistungen aus der Grundsicherung.
Zum Weiterlesen:
Bundesagentur für Arbeit, Analyse der Grundsicherung für Arbeitsuchende (September 2015)
Bundesagentur für Arbeit, Grundsicherung für Arbeitsuchende in Zahlen (August 2015)