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DGB-Studie vergisst 250.000 jugendliche Hartz IV-Empfänger

(o-ton) Im September 2012 waren in Deutschland rund 778.000 Jugendliche im Alter zwischen 15 und unter 25 Jahren auf Leistungen aus der Grundsicherung („Hartz IV“) angewiesen. Rund 250.000 mehr, als der Deutsche Gewerkschaftsbund in seiner aktuellen Studie „Hohes Verarmungsrisiko Jugendlicher“ ausgibt. Das berichtet das Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ).

In seiner Ende Dezember 2012 veröffentlichten Studie „Hohes Verarmungsrisiko Jugendlicher“ unterschätzt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) offensichtlich das Ausmaß der Hilfebedürftigkeit Jugendlicher zwischen 15 und unter 25 Jahren. Unter Bezugnahme auf Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) heißt es in der Studie: „Im September 2012 waren noch 534.000 Jugendliche im Alter von 15 – 24 Jahren auf Hartz IV angewiesen.“

Tatsächlich gab es in diesem Monat aber rund 778.000 Personen zwischen 15 und unter 25 Jahren, die Leistungen aus der Grundsicherung („Hartz IV“) bezogen – etwa 250.000 mehr. Das geht aus einer Sonderauswertung der BA hervor (Bestand an Personen in Bedarfsgemeinschaften im Alter von 15 bis unter 25 Jahren), die O-Ton Arbeitsmarkt vorliegt.

Aus den Daten ergibt sich eine Hilfequote von etwa 8,6 Prozent. Damit ist nahezu jeder zwölfte Jugendliche zwischen 15 und unter 25 Jahren in Deutschland abhängig von „Hartz IV“-Leistungen.

Zum Weiterlesen:

Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe, Hartz IV: DGB vergisst 250.000 Jugendliche … und andere statistische Ungereimtheiten

Deutscher Gewerkschaftsbund, Hohes Verarmungsrisiko Jugendlicher

Bundesagentur für Arbeit, Bestand an Personen in Bedarfsgemeinschaften im Alter von 15 bis unter 25 Jahren