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Frauen am Arbeitsmarkt: Jede Dritte ist atypisch beschäftigt

amnews-2-300x190Immer mehr Frauen gehen einer Beschäftigung nach. Dabei handelt es sich jedoch häufig um Arbeitsverhältnisse mit Befristung oder in Teilzeit, Leiharbeit und Minijobs. Insgesamt rund 5,3 Millionen Frauen waren im Jahr 2017 trotz der guten Arbeitsmarklage auf diese Weise atypisch beschäftigt.

Knapp 16,1 Millionen Frauen in Deutschland waren im Jahr 2017 nach Angaben aus dem Mikrozensus abhängig beschäftigt. Knapp ein Drittel dieser Frauen arbeitete nicht in einem Normalarbeitsverhältnis, sondern war in atypischer Beschäftigung tätig. Hierzu zählen Arbeitsverhältnisse mit Befristung, in Teilzeit, in Leiharbeit oder Minijobs.

Für abhängig beschäftigte Männer waren atypische Arbeitsverhältnisse hingegen deutlich seltener. 13,9 Prozent, also nur jeder siebte beschäftigte Mann, war nicht in einem Normalarbeitsverhältnis tätig. Im Hinblick auf die Formen atypischer Beschäftigung zeigt sich, dass Frauen etwas öfter befristet beschäftigt werden als Männer. Leiharbeit ist dagegen unter beschäftigten Männern mit einem Anteil von 3,6 Prozent fast doppelt so oft vertreten wie unter Frauen.

Quelle: Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion die Linke basierend auf Ergebnissen des Mikrozensus, Darstellung O-Ton Arbeitsmarkt.

Die Anzahl der Frauen in atypischer Beschäftigung ist seit 2014 mit rund 5,3 Millionen relativ stabil. Gleichzeitig hat die Zahl aller abhängig beschäftigten Frauen im letzten Jahrzehnt konstant zugenommen, sodass der Anteil von atypisch beschäftigten Frauen mittlerweile insgesamt rückläufig ist. Seit 2014 lässt sich lediglich ein Anstieg von beschäftigten Frauen in Leiharbeit feststellen. Laut den Ergebnissen des Mikrozensus waren im Jahr 2017 308.000 Frauen in Leiharbeit beschäftigt. Den größten Anteil an atypischer Beschäftigung dürften daher Arbeitsverhältnisse in Teilzeit und in Minijobs ausmachen, die in der vorliegenden Auswertung jedoch nicht gesondert aufgeführt werden (O-Ton berichtete).

Quelle: Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion die Linke basierend auf Ergebnissen des Mikrozensus, Darstellung O-Ton Arbeitsmarkt.

Die hier genannten Beschäftigungsverhältnisse beziehen sich auf Kernerwerbstätige. Auszubildende oder Wehr-/Zivil- und Freiwilligendienstleistende werden entsprechend nicht berücksichtigt. Problematisch an atypischen Beschäftigungsformen ist, dass diese sich häufig durch schlechtere Arbeitsbedingungen zum Beispiel hinsichtlich der Bezahlung und der Arbeitsplatzsicherheit auszeichnen. In Teilzeit- und Minijobs erwerben Beschäftigte zudem weniger bis keine Ansprüche in den sozialen Sicherungssystemen.

von Lena Becher



Zum Weiterlesen:

Beschäftigungsverhältnisse von Frauen, Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Susanne Ferschl, Cornelia Möhring, Doris Achelwilm, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE, 19.03.2019, BT-Drs. 19/8087.