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Immer mehr Menschen arbeiten immer weniger

(o-ton) Die Zahl der Erwerbstätigen steigt. Im Jahresdurchschnitt 2011 arbeiteten knapp 41 Millionen Menschen in Deutschland. Offenbar arbeiten diese Menschen aber immer häufiger in Jobs mit einer geringeren wöchentlichen Arbeitszeit, zum Beispiel in Teilzeit. Die vorhandene Arbeit scheint sich also lediglich auf mehr Köpfe zu verteilen. Erst seit 2009 steigen die jährlichen Pro-Kopf-Arbeitsstunden wieder moderat an. Vom Vorkrisenniveau sind sie noch deutlich entfernt.

In 2011 arbeiteten rund 41,1 Millionen Erwerbstätige jeweils durchschnittlich rund 1.411 Stunden pro Jahr. 2006 waren es bei rund 39,2 Millionen, also deutlich weniger Erwerbstätigen, noch 1.424 Pro Kopf-Arbeitsstunden jährlich. 2002 entfielen 1.445 jährliche Pro Kopf-Arbeitsstunden auf rund 39,1 Millionen Erwerbstätige.

Auch wenn das Statistische Bundesamt also aktuell einen Anstieg der Arbeitszeit gegenüber den Vorjahren verzeichnet, ist das Niveau der Jahre bis 2008 längst nicht wieder erreicht. Der aktuell vermeldete Anstieg gegenüber den beiden Vorjahren beruht zudem lediglich auf dem Einbruch der Arbeitsstunden in 2009, der durch den massiven Einsatz von Kurzarbeit in der Wirtschaftskrise verursacht wurde.

Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (2011), IAB-Kurzbericht 7/2011, Tabelle A2, S. 11, Darstellung O-Ton Arbeitsmarkt

Zum Weiterlesen:

Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung „1. Quar­tal 2012: Zahl der Er­werbs­tätigen steigt um 1,5 %“

IAB, Durchschnittliche Arbeitszeit und ihre Komponenten, Kurzbericht 7/2011

IAB, Durchschnittliche Arbeitszeit und ihre Komponenten, Kurzbericht 19/2011