26. Januar 2016
Knapp die Hälfte der 2,8 Millionen Arbeitslosen in Deutschland hat keine abgeschlossene berufliche Ausbildung. Für sie kommt in den meisten Fällen nur ein Job auf Hilfsarbeiterniveau infrage. Doch nur auf jede sechste bei den Arbeitsagenturen gemeldete Stelle trifft dies zu.
46 Prozent der Arbeitslosen in Deutschland, 1,3 Millionen Menschen, waren 2015 ohne abgeschlossene Berufsausbildung. Bei den Langzeitarbeitslosen waren es mit 52 Prozent sogar über die Hälfte und bei den Arbeitslosen im Hartz-IV-System ganze 57 Prozent. Nur bei den Kurzzeitarbeitslosen in der Arbeitslosenversicherung lag der Anteil der Geringqualifizierten mit 23 Prozent bei weniger als einem Viertel.
Auf der anderen Seite ist aber nur jede sechste bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldete Stelle eine Hilfsarbeiterstelle und kommt daher für die Ungelernten infrage.
„Fast die Hälfte der Arbeitslosen ist aufgrund zu geringer Bildungsabschlüsse bei der Arbeitssuche auf einfache Tätigkeiten beschränkt, die auf den jeweiligen regionalen Arbeitsmärkten zumeist nur in geringem Umfang nachgefragt werden“, fasst das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) diesen Mismatch am Arbeitsmarkt in einem seiner Kurzberichte zusammen. Zudem existiert das Missverhältnis bundesweit, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung. Auch regionale Mobilität der Arbeitslosen kann daher nur wenig zu einer Verbesserung der Situation beitragen.
Zum Weiterlesen:
Bundesagentur für Arbeit, Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen nach Anforderungsniveau, Auswertung für O-Ton Arbeitsmarkt
IAB Kurzbericht 11/2014, Arbeitsmarktchancen von Geringqualifizierten, Kaum eine Region bietet genügend einfache Jobs