6. Juni 2012
(o-ton) Seit 2004 ist der Anteil der Working Poor in Deutschland um 2,2 Prozentpunkte gestiegen, wie Eric Seils (WSI, Hans-Böckler-Stiftung) anhand aktueller Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat analysiert hat. 2009 lag das Einkommen bei 7,1 Prozent der Erwerbstätigen unterhalb der Armutsgrenze. Sie verdienten weniger als 60 Prozent des mittleren bedarfsgewichteten Nettoeinkommens. 2004 waren es noch 4,9 Prozent.
Die Arbeitsarmut nahm damit hierzulande (gemeinsam mit Spanien) stärker zu als in allen anderen EU-Staaten. Der durchschnittliche Zuwachs aller EU-Länder lag im Vergleich bei 0,2 Prozentpunkten. Deutschland ist damit inzwischen ins Mittelfeld der europäischen Skala der Arbeitsarmut vorgerückt.
Noch weit drastischer ist die Lage bei den Arbeitslosen. Hier stieg die Quote seit 2004 um 29 Prozentpunkte. 2009 galten 70 Prozent der Arbeitslosen in Deutschland als arm.
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