Erst gefeiert, dann gefeuert – Das Ende der Bürgerarbeit

(o-ton) Ende kommenden Jahres endet die Bürgerarbeit. Doch das als Geheimwaffe gegen Langzeitarbeitslosigkeit gefeierte Modellprojekt hat kaum Teilnehmer in den ersten Arbeitsmarkt gebracht. „Kein Wunder, die Bürgerarbeit war ein großer Etikettenschwindel. Zeitlich befristet und vor allem weit weg vom ersten Arbeitsmarkt“, urteilt Prof. Stefan Sell (Institut für Bildungs- und Sozialpolitik der Hochschule Koblenz) in einem Interview für Exakt – Die Story des MDR. Das gesamte Interview mit einer grundsätzlichen Einordnung zur öffentlich geförderten Beschäftigung und der Langzeitarbeitslosigkeit in Deutschland ist online abrufbar.

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Arbeitsmarkt im August: Offizielle Statistik verschweigt über 816.000 Menschen ohne Arbeit

(o-ton) Im August ist die Zahl der Arbeitslosen erneut leicht auf 2,94 Millionen gestiegen. Das gesamte Ausmaß der Menschen ohne Arbeit bildet die offizielle Zahl allerdings nicht ab. Denn Monat für Monat filtert die Bundesagentur für Arbeit tatsächlich Arbeitslose aus der offiziellen Arbeitslosenzahl in die Sonderkategorie Unterbeschäftigung. Im August über 816.000 Menschen nur deshalb, weil sie etwa an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen, zum Zeitpunkt der Erfassung krankgeschrieben waren oder als über 58-Jährige innerhalb eines Jahres kein Jobangebot erhielten.

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Von Erfolgsmeldungen und der Wirklichkeit: Nur monatlich 0,3 Prozent der „Hartz IV“-Empfänger beenden ihre Hilfebedürftigkeit durch Arbeit

(o-ton) „Lediglich 23 Prozent der Hartz-IV-Bezieher haben 2012 einen neuen Arbeitsplatz gefunden.“ Das meldeten die Bild-Zeitung und zahlreiche weitere Medien kürzlich. Sie beriefen sich dabei auf Daten der Bundesagentur für Arbeit, die die Linksfraktion angefordert hatte. Das eigentliche Problem ist aber noch weitaus größer. Im Monatsdurchschnitt finden nur 0,3 Prozent der „Hartz IV“-Empfänger eine Arbeit, die ihre Hilfebedürftigkeit beendet.

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2012: ÖgB

Immer weniger Langzeitarbeitslose nehmen an öffentlich geförderten Beschäftigungsmaßnahmen (ögB) teil. Der stärkste Rückgang ist seit 2010 zu beobachten. Seither haben sich die Teilnehmerzahlen von etwa 344.000 auf rund 173.000 Personen in 2012 halbiert.

Die Arbeitsgelegenheiten („Ein-Euro-Jobs“) sind mit Anteilen von um die 80 Prozent das zahlenmäßig wichtigste Instrument der öffentlich geförderten Beschäftigung. Hier zeigen sich die Folgen der Instrumentenreform und der gesamten Sparmaßnahmen in der Arbeitsmarktpolitik am deutlichsten. Gab es im Jahresdurchschnitt 2010 noch mehr als 306.000 Teilnehmer, waren es 2012 nur noch knapp 137.000. Mit der Instrumentenreform wurden die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) vollständig abgeschafft. Das neue Instrument Förderung von Arbeitsverhältnissen zählt in 2012 nur 1.180 Teilnehmer.  An der so genannten Beschäftigungsphase der Bürgerarbeit nahmen im letzten Jahr mehr als 27.100 Personen teil.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Jahreszahlen zu arbeitsmarktpolitischen Instrumenten, Tabelle Deutschland Be, Darstellung O-Ton Arbeitsmarkt

Alleinerziehende: Trotz Arbeit häufig in „Hartz IV“

(o-ton) Alleinerziehende sind eine der Problemgruppen am Arbeitsmarkt. 625.000 Haushalte Alleinerziehender mit minderjährigen Kindern waren 2012 abhängig von „Hartz IV“-Leistungen. Dabei ist die Mehrzahl der Alleinerziehenden erwerbstätig, allerdings überdurchschnittlich häufig in Teilzeit. Arbeitslosen Alleinerziehenden fällt die Rückkehr in den Beruf besonders schwer.

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